Berlin Feminist Film Week 2017 vom 08. bis 14. März 2017 mit der Feminist cinema night Tel Aviv - Berlin am 9.3.2017 - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kunst + Kultur



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 27.02.2017


Berlin Feminist Film Week 2017 vom 08. bis 14. März 2017 mit der Feminist cinema night Tel Aviv - Berlin am 9.3.2017
AVIVA-Redaktion

Die Berlin Feminist Film Week findet in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt - mit einer Woche voller feministischer Filme, Workshops, Diskussionen und einer großen Abschlussparty.




Diesmal kehrt die Berlin Feminist Film Week für ihr Eröffnungsscreening ins Babylon zurück und ziehen dann für den Rest des Festivals weiter in unser Festivalzentrum, das AGORA Rollberg.
Am Ende der Woche feiern wir dann noch eine große Party im ACUD.

Die Berlin Feminist Film Week, gegründet im Jahr 2014, ist ein Filmfestival, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, feministische Themen durch Filme zu erschließen.
Ihre Mission ist es, patriarchales Storytelling zu hinterfragen und Charaktere in den Vordergrund zu stellen, die aus der großen Mehrheit der weißen Cis-Männer hervorstechen. Weibliche, queere, non-binäre, trans und PoC Charaktere werden in der Filmindustrie derzeit oftmals nur als Randfiguren sichtbar und die Entwicklung hin zu einer gleichberechtigten Repräsentation geht nur langsam vonstatten.
Deshalb wollen die Initiatorinnen eine Plattform schaffen für all diejenigen, die Filme abseits der Hollywood-Norm machen und für Kinogängerinnen, die sich in den Darstellungen des Mainstream-Kinos nicht repräsentiert fühlen.

Das diesjähriges Programm zeigt die Dokumentation "Hooligan Sparrow", die die Filmemacherin Nanfu Wang dabei begleitet, wie sie das Leben der feministischen Aktivistin Ye Haiyan (Hooligan Sparrow) und ihren Kampf gegen das chinesische Regime dokumentiert.

Ahang Bashi´s autobiographische Dokumentation "Fragility" stellt ein Leben mit Panikattacken und Angststörungen in all seiner Verletzlichkeit dar. Sie nimmt uns mit in ihre Kindheit und erzählt von ihrer Flucht aus dem Iran, ein Lebensereignis, das eine größere Auswirkung auf ihre Angststörung hatte als sie annahm.

Anna Biller´s Tribut auf die Technicolor-Filme der 60er Jahre vermischt wunderbare Kameraarbeit mit der Ergründung der weiblichen Fantasie und den Konsequenzen von Narzissmus.

Der Special Guest Cecile Emeke beschäftigt sich mit den Erfahrungen und Narrativen von afro-europäischen Menschen in ihrer Dokumentationsserie "Strolling".

In Between von Maysaloun Hamoud
Frankreich /Israel / 2016 / 96 min / Arabisch & Hebräisch mit englischen Untertiteln (Deutschland Premiere)


Maysaloun Hamouds "In Between" handelt von drei palästinensischen Frauen, die sich eine Wohnung im pulsierenden Herzen von Tel Aviv teilen. Gefangen im Doppelleben zwischen Tradition und großstädtischer Ungehemmtheit und dem Preis den sie zahlen müssen für einen Lebensstil der alltäglich für viele wirkt: Die Freiheit zu arbeiten, auszugehen, Sex zu haben und die Wahl zu haben...

"Wenn du eine arabische Frau in Israel bist, wirst du einerseits niemals richtig als israelisch betrachtet und andererseits bist du Teil einer Kultur, für die du nicht palästinensisch genug bist." Lalia (Mouna Hawa), Salma (Sana Jammelieh) und Nur (Shaden Kanboura) leben gemeinsam in Tel Aviv. Laila eine scharfsinnige, kriminelle Anwältin liebt es den Stress ihres Arbeitsalltags in der Untergrund-Clubszene abzuschütteln.
Die ein wenig zurückhaltendere Salma ist eine lesbische DJ und Barkeeperin. Nur ist eine junge, religiöse Muslimin, die in die Wohnung zieht, um an der Universität zu studieren.

Nur fühlt sich gleichzeitig angezogen, als auch eingeschüchtert von den beiden aufgeklärten Mitbewohnerinnen. Als ihr konservativer Verlobter sie besucht ist er entsetzt von ihren säkularen Freundinnen und drängt sie ihre Eheschließung zu beschleunigen, Tel Aviv zu verlassen und ihre Rolle als Ehefrau anzunehmen. Sie widersetzt sich ihm und seine gewalttätige Gegenreaktion hinterlässt alle drei Frauen erschüttert.
Salma und Laila müssen sich selbst auch Turbulenzen stellen: Laila, die sich in einen modernen muslimischen Mann verliebt hat, muss feststellen, dass seine Akzeptanz doch nicht so bedingungslos ist, wie es zunächst den Anschein machte.
Salma lernt, dass ihre christliche Familie in einem nordischen galiläischen Dorf doch nicht so liberal ist, wie sie es behaupten.

Diese drei sehr unterschiedlichen Frauen sehen sich in derselben Situation des Balanceaktes zwischen Tradition und Modernität, Nationalität und Kultur, Gehorsamkeit und Freiheit. Gefangen zwischen Sexismus und Rassismus, leben sie weder hier noch dort und erleben eine bittersüße Reise, in der es keinen Weg zurück gibt und gleichzeitig die Zukunft in den Sternen steht.

Maysaloun Hamoud ist in Budapest geboren und in Dir-Hana, Israel, aufgewachsen. Sie hat ihren Bachelor Abschluss in nahöstlicher Geschichte an der Hebrew University erhalten und studierte danach Film an der Minshar School of Art.
Zuvor erschienen von ihr die Kurzfilme "Shades of Light" (2009), "Sense of Morning" (2010), und "Salma" (2012).

Das vollständige Programm und weitere Informationen unter:

www.berlinfeministfilmweek.com



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Beitrag vom 27.02.2017

AVIVA-Redaktion